Oscarbingo #4

24. Februar 2013

 

 

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In einigen Stunden ist es wieder soweit, die Academy Awards werden im glamurösen Rahmen den Stars und Sternchen überreicht. Hier also meine Erwartungen bezüglich der Gewinner:

Best Picture: Argo – Grant Heslov, Ben Affleck, and George Clooney

Best Director: Steven Spielberg – Lincoln

Best Actor: Daniel Day-Lewis – Lincoln as Abraham Lincoln

Best Actress: Jennifer Lawrence – Silver Linings Playbook as Tiffany Maxwell

Best Supporting Actor: Christoph Waltz – Django Unchained as Dr. King Schultz

Best Supporting Actress: Anne Hathaway – Les Misérables as Fantine

Best Original Screenplay: Django Unchained – Quentin Tarantino

Best Adapted Screenplay: Silver Linings Playbook – David O. Russell from The Silver Linings Playbook by Matthew Quick

Best Animated Feature Film: Brave – Mark Andrews and Brenda Chapman

Best Foreign Language Film: Amour (Austria)

Best Documentary – Feature: Searching for Sugar Man – Malik Bendjelloul and Simon Chinn

Best Documentary – Short Subject: Open Heart – Kief Davidson and Cori Shepherd Stern

Best Animated Short Film: Paperman – John Kahrs

Best Live Action Short Film: Curfew – Shawn Christensen

Best Original Score: Life of Pi – Mychael Danna

Best Original Song: „Skyfall“ from Skyfall – Adele Adkins and Paul Epworth

Best Sound Editing: Zero Dark Thirty – Paul N. J. Ottosson

Best Sound Mixing: Les Misérables – Andy Nelson, Mark Paterson, and Simon Hayes

Best Production Design: Les Misérables – Eve Stewart and Anna Lynch-Robinson

Best Cinematography: Life of Pi – Claudio Miranda

Best Costume Design: Anna Karenina – Jacqueline Durran

Best Film Editing: Argo – William Goldenberg

Best Makeup and Hairstyling: The Hobbit: An Unexpected Journey – Peter Swords King, Rick Findlater, and Tami Lane

Best Visual Effects: Life of Pi – Bill Westenhofer, Guillaume Rocheron, Erik-Jan de Boer, and Donald R. Elliott

An dieser Stelle sei noch einmal erwähnt, dass Sam Mendes den Oscar für „Best Director“ hätte  bekommen müssen, Daniel Day-Lewis der vorerst einzige Schauspieler mit 3 „Best Actor“ Auszeichnungen sein wird und das es eine Frechheit wäre wenn Christoph Waltz die Auszeichnung nur für die Rolle eines Nazis, nicht aber für die eines liberalen Deutschen bekommen würde.

OSCARBINGO #2

27. Februar 2011

In einigen Stunden ist es wieder soweit, die Academy Awards werden im glamurösen Rahmen den Stars und Sternchen überreicht. Meine Ergebnisse diesmal aber ganz plump down n‘ dirty und ohne jegliche Ausschweifungen:

BEST PICTURE
„The King’s Speech“

BEST DIRECTOR
David Fincher, „The Social Network“

BEST ACTOR
Colin Firth, „The King’s Speech“

BEST ACTRESS
Natalie Portman, „Black Swan“

BEST SUPPORTING ACTOR
Christian Bale, „The Fighter“

BEST SUPPORTING ACTRESS
Hailee Steinfeld, „True Grit“

BEST ANIMATED FEATURE
„Toy Story 3“

BEST ADAPTED SCREENPLAY
„The Social Network“

BEST ORIGINAL SCREENPLAY
„The King’s Speech“

BEST ART DIRECTION
„Alice in Wonderland“

BEST CINEMATOGRAPHY
„Inception“

BEST COSTUME DESIGN
„Alice in Wonderland“

BEST DOCUMENTARY FEATURE
„Exit through the Gift Shop“
BEST DOCUMENTARY SHORT
„Poster Girl“ 

BEST FILM EDITING
„The Social Network“

BEST FOREIGN LANGUAGE FILM
„Biutiful,“ Mexico

BEST MAKEUP
„The Wolfman“

BEST ORIGINAL MUSIC SCORE
„Inception“
BEST SONG
„We Belong Together“ („Toy Story 3“)

BEST ANIMATED SHORT FILM
„The Gruffalo“

BEST LIVE ACTION SHORT FILM

„God of Love“

BEST SOUND EDITING
„Inception“

BEST SOUND MIXING
„Inception“

BEST VISUAL EFFECTS

„Inception“

Wie Ich bereits mehrfach erwähnt habe, versuche Ich ja eine gewisse Genrevielfalt zu gewährleisten. Insfoern, gibt es heute mal leichte Kost, denn es ist Chick Flick Zeit!

Für jedes Genre gibt es ein Rezept, das Hommage und Filmanlehnungen von einem „echten“ Streifen des Themas unterscheidet. Bei der Verbreitung des Chick Flicks haben sich die Köche ein einfaches Rezept mit 5 Zutaten überlegt:

I. Jeder „Frauenfilm“ braucht einen knackigen Protagonisten bzw. einen vermeintlichen Gentleman als Verführer. Das lockt die Damenwelt und macht sich gut auf dem Kinoplakat. Der Herr ist entweder Casanova oder die maskuline Version von Mutter Theresa.

II. Zu einer Romanze gehören immernoch Zwei und so muss natürlich der weibliche Gegenpart geschaffen werden. I.d.R hat die Protagonistin eine stark ausgeprägte Eigenschaft, mit der sich die Zuschauerinnen entweder identifizieren können, oder über die die Hauptperson im Laufe des Films lernt „hinaus zu wachsen“, wie z.B. (jegliche Form von Bindungsangst, „Workaholism“, Tollpatschigkeit, Introversion, Trauer).

III. Jeder Chick Flick braucht einen Aufhänger, eine kurze aber prägnante Synopsis die in einem Satz erklärbar sein muss, ala. „Hochzeitsplanerin verliebt sich in Bräutigam“ „Prostituierte verliebt sich in Kunden“ „Frau aus Mittelschicht verliebt sich in Tanzlehrer aus Unterschicht“ oder „Aschenputtel in Modern“.

IV. Klassischer Aufbau in 5 Akten:

1. Akt (Einleitung) Vorstellung von Personen, Ort, Zeit, Erläuterung besonderer Umstände
2. Akt (Handlungsanstieg) Entwicklung der Handlung, Richtungsweisung, Verlieben der Protagonisten
3. Akt (Peripetie) Held/Liebende geraten in eine Auseinandersetzung, keine Möglichkeit zu freiem Handeln
4. Akt (Fallende Handlung) letzte Hoffnung, großer Spannungsanstieg
5. Akt (Happy End oder Katastrophe) Konflikt löst sich, Liebende „bekommen einander“ oder Held ist dem Untergang geweiht

V. Jeder Chick Flick braucht einen Trailer der die gesamte Handlung von Akt 1-4 bereits verrät, da die Zielgruppe den Film sonst nicht als Film des Genres zu identifizieren weiß und somit die Besucherzahlen rapide sinken würden. Als Beispiel enthält der kürzlich erschienene Film „Leap Year“ sämtliche Ploteigenschaften bis in die letzten 20 Minuten des Films (und ist da keine Ausnahme).

Nun zum eigentlichen Film…

„Killers“, der im Deutschen (mal wieder) der sinnlosen Namensgebung Deutscher Lokalisation zum Opfer gefallen, „Kiss & Kill“ heißt, ist ein traditioneller Chick Flick und erfüllt alle Kriterien um sich im Genre einzureihen.

Spencer Aimes (Ashton Kutcher) ist wohlhabend, ein Aufreisser und ein Auftragskiller. Bei einem „Job“ in Frankreich trifft er auf die tollpatschige nicht Jennifer – nur „Jen“-  Kornfeldt (Katherine Heigl) , die gerade von Ihrem Freund verlassen wurde und unter den Fittichen Ihrer übereifrigen Eltern, Urlaub in Frankreich macht. Beide verlieben sich in einander und nachdem Spencer seinen Job als Killer kündigt, bittet Er Mr. Kornfeldt, gespielt von Tom Selleck (OH MEIN GOTT ES IST MAGNUM!), um die Hand seiner Tochter.

Nach einem kurzen Zeitprung finden Wir uns bei dem nun mehrere Jahre verheirateten Ehepaar wieder. Spencer hat einen ruhigen Kleinstadtjob gefunden und die beiden Leben den amerikanischen Traum mit schickem Vorgarten und netter Nachbarschaft.

Aber das wäre ja zu früh für ein Happy End, denn so leicht wird man den Job eines Auftragskillers nicht los. Die Ehepartner werden nach kurzer Zeit in viel Action verwickelt und Spencer muss seine Identität preisgeben. Die damit verbundenen Komplikationen begleiten die Partner über den Rest des Films bis zur völlig unerwarteten Auflösung des Plotts.

Alles in Allem war der Streifen für mich eträglich. Die Dialoge sind fast so plump wie die Handlung, aber wenn Man(n) vorher weiß worauf man sich einlässt, ist es durchaus unterhaltend. Katherine Heigl dürfte auch den ein oder anderen Herren dazu überreden, mit der Freundin/Frau ins Kino zu gehen und die Action ist ein netter Kompromiss um die Dialoge in den Grenzen des Erträglichen zu halten.

Was mich aber wirklich dazu bewegt hat den Film nicht nach 10 Minuten auszuschalten, oder direkt im Anschluss zu vergessen, ist die Rolle von Tom Selleck als misstrauischer Vater. Er spielt den typischen übervorsichtigen Schrecken eines Einzelkindes, was den Film wirklich unterhaltsam macht. Auch Mrs. Kornfeldt bleibt durchaus im Gedächtnis, da Sie in jeder Szene mindestens ein Glas Alkohol trinkt und sich schon am frühen Morgen eine ordentliche Margharita zu mixen weiß.

Über Schauspielerische Leistung äußere Ich mich an dieser Stelle nicht, da den Schauspielern durch die überwiegend 2dimensionalen Charaktere, kaum eine Möglichkeit gegeben wird, durch echte emotionen zu Begeistern, oder stark aus den Klischees zu fallen. Letzere bedienen Sie allerdings mit Bravour, was zumindest für oberflächliche Erheiterung sorgt.

Killers ist solides Popcornkino für Pärchen und Ich bin mir sicher “ topless“-Ashton Kutcher dürfte auch die ein oder andere Dame im Kino, kurzzeitig über Ihr Singledasein hinwegtrösten…

Obwohl Ich über die Handlung von Inception nichts verraten kann (je uninformierter desto besser) wird das heute wohl ein etwas längerer Text,  denn es geht hier um eine Grundsatzdiskussion.

Ich nehme an, dass jeder meiner Leser schon einmal im Kino gewesen ist und eventuell den einen oder anderen Blockbuster gesehen hat, der aus den Trailern mit Schauspielern, Effekten, Bildern oder Musik gelockt hat, im Nachhinein aber eher durchschnittlich war. Auf die Frage welches Fazit man dem Film geben würde, folgt ein Nüchternes: „War ja von den Effekten her ganz gut, aber die Handlung…“, oder: „Schauspieler X hat mir da nicht so gefallen, Film Y von Ihm war besser.“, bis hin zu Einem: „Ach, der Film war doch genauso wie Film Z nur ohne das und das….“. All diese Erkenntnisse gehen darauf zurück, dass man von vorherigen Filmen geprägt wurde und ein System in den Kinofilmen erkannt hat.

Machen Wir Uns nichts vor, fast jeder Liebesfilm beginnt mit einem zufälligen Aufeinandertreffen, Verlieben, führt zu einer kurzzeitigen Trennung und endet in einem Happy End. Die meißten modernen Actionstreifen beginnen mitten in der Action, klettern über zwei, drei Durststrecken mit regelmäßigem Geballer als Unterbrechung der Dialoge, steigern sich immer weiter, bevor es zum Finalen Showdown geht, bei dem der Bösewicht mit letzter Kraft besiegt wird. Die meißten Horrofilme beginnen mit einem kurzen Vorfall als eine Art „Vorstellung“ des Monsters, gefolgt von einer Vorstellung des Protagonisten, der dann langsam in Richtung des „Jägers“ gelockt/gedrängt wird um dann nach ein zwei Shockmomenten oder blutigen Szenen und nach Ergründung des Ursprungs des Phänomens mit dem Tod oder Verschwinden des Monsters zu enden.

Obwohl Wir den groben Aufbau dieser Filme kennen, gehen Wir ins Kino und gucken Uns „Neuauflagen“ dieser Filme an. Der Laie würde diese viel zu lange Einleitung jetzt nutzen um mich zu unterbrechen und „Inception“, den Film um den es heute gehen soll, ebenfalls zu einer dieser Neuauflagen zu deklarieren und wahrscheinlich mit Filmen wie Minority Report, Matrix oder Equilibrium zu vergleichen. Das ist völlig am Thema vorbei, Ihr habt weder den Film, noch meine Einleitung verstanden.

Eigentlich wollte Ich darauf hinaus, dass Trotz der Anspruchslosigkeit die die Handlung heutiger Kinofilme an Uns stellt, eine immense Masse an Menschen ins Kino geht, um sich Film X nach Schema Y anzugucken, obwohl Sie den halben Film bereits kennen, bevor Sie eine Szene des Films gesehen haben. Und in diesen… ach „so finsteren Zeiten“, kommt ein Film wie Inception daher, Ein Uhrwerk das gleich eines vierstöckigen Kartenhauses zusammenkracht, mit einem Budget von 160 Millionen Dollar, einem gewissen Chris Nolan als Regisseur der mit Filmen wie Memento und the Dark Knight nicht unbedingt zu den Unerfolgreichsten gehört und zeigt dem sich mittlerweile auf plumpen Dialogen und lahmer Handlung ausgeruhten Popcorn Veteranen einen großen Mittelfinger.

Ich persönlich hasse Menschen die mich für dumm verkaufen wollen und dementsprechend auch Filme, die mit der selben Herangehensweise gemacht wurden. Es mag ja sein, dass Frau Maria Mustermann beim DVD Gucken während des Bügelns einen Vorteil davon hat, wenn der Protagonist des Filmes laut ausspricht was er in der folgenden Szene zu tun gedenkt und dabei noch erläutert, was für Konsequenzen seine Handlung haben wird. Auch Max Mustermann freut sich bestimmt wenn die Hauptperson im Dialog mit einem Wissenschaftler oder anderen „besser Informierten“ fragt: „Das Fachchinesisch das Sie mir gerade erzählt haben ist ja schön und gut, aber was heißt das im Klartext!?“ und Manfred Mustermann ist auch glücklich, wenn der lustige Sidekick den Helden fragt:“Was tust Du da? Du wirst doch nicht (Platzhalter)!!!“, weil das einfache Mittel sind, dem Zuschauer das Denken abzunehmen, oder aus einem schlecht geschriebenen Script noch eine halbwegs zusammenhängende Handlung zu fabrizieren.  Jeder aufmerksame Kinobesucher oder DVD Besitzer müsste sich bei solchen Szenen aber eigentlich Folgendes denken:

I. So redet kein Mensch!

II. Wenn mir schon gesagt wird, was passiert wird, warum den Film weitergucken?

III. Für wie dumm hält mich der Regisseur eigentlich?

IV. Erzähl mir etwas was Ich nicht weiß!

Und genau aus diesem Grund liebe Ich „Inception“. Der Film ist einfach traumhaft, nicht, weil Er eines Einsteins bedarf um verstanden zu werden, sondern weil der Streifen überhaupt einen Anspruch an den Zuschauer hat, was für einen Hollywoodstreifen revolutionär ist. Nicht durch überladene, pseudointellektuelle Dialoge (die im nächsten Satz durch deren Erklärung revidiert werden) und nicht durch ein Wirrwarr von unnötigen Schnitten, sondern durch Geschwindigkeit der Handlung und Weglassen unnötiger Erläuterungen. Dabei lässt „Inception“ den Zuschauer aber in den entscheidenden Momenten nicht allein, sondern gibt Anstöße am Ball zu bleiben.

Ein kleines Beispiel: Stellt Euch vor Ihr joggt Runden auf einem Sportplatz. Selbst der unsportlichste Leser wird wohl ein zwei Runden auf diesem Platz im Laufschritt gehen können. Neben Euch ist jetzt eine Person die sagt:“ Komm Wir gehen jetzt zwei Runden….oder besser nur eine….Wir wollen Uns ja nicht überanstrengen!“ Das, meine Lieben, ist ein herkömmlicher Hollywoodfilm! Jetzt stellt Euch vor, neben Euch joggt ein Freund von Euch in Eurem Alter, der sagt:“ Komm schon, mal ein bisschen zackig! Ich weiß das Du das kannst, also los! Drei Runden schaffst Du noch!“,der Euch ermutigt diese Runden zu laufen, Euch nach gezeigter Leistung kurze Pausen gibt und Euch dafür belohnt, dass Ihr am Ball geblieben seid. Das ist Inception.

Jetzt wird mir sicherlich Jeder beantworten können, in welchem Falle man sich über das kühle Getränk nach dem Sport mehr freut. Und genau so geht es Einem auch am Ende des Gehirnjoggings von Inception! Um jetzt aber wieder ins Hollywood Niveau zu verfallen… langer Rede kurzer Sinn:

Lasst Euch nicht von dummen Filmen einreden Ihr seid es! Und lasst Euch nicht von einem Meisterwerk wie Inception abschrecken weil der Film einen gewissen geistigen Anspruch hat. Ihr könnt diesem Anspruch locker gerecht werden, Ihr seid es nur von Hollywood nicht mehr gewohnt. Zumindest unterbewusst nicht…

Je mehr Leute solche Filme sehen, desto größer wird der Druck auf Screenwriter, Regisseure und Produzenten gute Filme zu machen, anstatt Uns wie Zombies zu behandeln. Also ab ins Kino und Inception gucken!

27. Juli 2010

Ich versuche ja eine gewisse Genrevielfalt auf meinem Blog zu gewährleisten, insofern ist heute mal wieder Science Fiction angesagt! Und machen Wir Uns nichts vor, der Name Predator ist schon eine Legende unter den SciFi-Cracks dieser Welt. Als jemand der mit Star Wars Spielzeug großgeworden ist und in den Alienfilmen gebibbert hat, habe Ich mir damals natürlich auch heimlich die ersten beiden Predatorteile angesehen.

Es ist mittlerweile 23 Jahre her seit der matschverschmierte Governator sich im Urwald mit dem 1.  außerirdischen Wirbelsäulenrausreisser geprügelt hat und 20 Jahre seit Danny Glover die Rastafarimonster aus Los Angeles vertrieben hat. Am Konzept hat sich jedoch seit dem nicht viel geändert. Statt Arnie jagt jetzt ein durchtrainierter Adrien Brody die Monster und das Arsenal der Aliens mag anders sein, die großen Klingen kommen aber natürlich wieder zum Einsatz! Die Predatoren haben immernoch das markante Aussehen (und das Predatorgegröhle) behalten und sind weiterhin mit Unsichtbarkeit ausgestattet, die dem ganzen das Prinzip von „Jäger und Gejagtem“ gibt, wenn der Zuschauer den Film plötzlich mit einem „FLIIIIING!“ aus der Sicht eines Predatoren verfolgt. Das war 1987 eine bahnbrechende Idee und ist auch heute noch ein geniales Stilmittel, das dem Zuschauer einerseits ein Gefühl von Überlegenheit gibt, sobald die Perspektive aber wieder auf die Menschen gerichtet ist, kann man mit den Gejagten durchaus mitfühlen!

Die Handlung des Films lässt sich in einem Satz zusammenfassen: Aliens setzen Menschen auf einem fremden Planeten aus um Sie zu jagen.Kurz und knackich…

Im Film werden natürlich alle Klischees des Genres abgedeckt, so besteht das „Team“ der Menschen aus folgenden Personen: 1 Söldner (Anführer wider Willen), 1 Blackops (einzige Frau im Film, große Flinte), 1 Soldat (Russe mit schlechtem Akzent und Minigun), 1 Knacki (der vulgäre Clown), ein Mexikaner (Mr.Shitfaced), 1 Quotenschwarzer und 1 Arzt (es ist ERIK FOREMAN aus „That 70’s Show“!)

Ohne etwas über die Story zu verraten, gibt es heute ein kleines Quiz zum Handlungsstrang um dessen Tiefe hervorzuheben:

I. Wird sich während des Films jemand in die Frau verlieben?

II. Überlebt eher der Anführer wider Willen, der von einem Oscarpreisträger gespielt wird, order der Quotenschwarze den Film?

III. Überlebt der Russe den Film?

IV. Überlebt die Frau?

V. Werden die Predatoren bei erster Gelegenheit alle Menschen töten, oder Sie solange verfolgen, bis das komplette Waffenarsenal demonstriert wurde?

VI. Wenn innerhalb der ersten 10 Minuten zufällig eine giftige Pflanze vorgestellt wird, die zu diesem Zeitpunkt keinerlei Auswirkungen auf die Handlung hat, wird diese im weiteren Verlauf noch relevant werden?

Das schöne an einem Predatorfilm ist, das Ich mich gut unterhalten kann, obwohl all diese Fragen eindeutig sind. Schauspielerische Leistung mal außen vor, Handlung mal beiseite, sinnloses Geballer und keine müden Dialoge. Männerkino halt! Und genau das leistet der Film auch ziemlich gut. Ich würde sogar soweit gehen und sagen, der Film ist besser als alle anderen Teile (inklusive der „Alien versus Predator“-Ripoffs), mit Ausnahme des Klassikers „Predator“. Arni hin oder her, es war einfach der einzige Teil der wirkliche Spannung aufbauen konnte.

Was mir an „Predators“ sehr gefallen hat: Der Film prollt nicht mit Computereffekten und ist dabei trotzdem noch gut anzusehen. Das spricht eindeutig für Ihn, denn die meißten Konkurrenten des Genres Leben von den Effekten. Glücklicherweise befindet sich aber in den Predatoren noch immernoch ein Darsteller mit Silikonmaske, der Menschenjagd steht also auch beim Computerabsturz im CGI Studio nichts im Wege.

Waidmanns Heil!

Heute habe Ich eine ganz besondere „Spezialausgabe“ meines Blogs vorbereit, denn Ich widme meine Zeit diesmal nicht einer Kino- oder Dvd Erscheinung, sondern einer Serie die mir mittlerweile sehr ans Herz gewachsen ist und demnächst (ab 26. September im Amiland)  in die 5. Runde geht.

Darf Ich vorstellen, Dexter Morgan…

Dieser sympathische Herr mit dem Goldlächeln ist  Forensiker bei der Miami-Metro Police und verdient sein tägliches Brot mit der Analyse von Blutspritzern. Seiner Schwester Deborah Morgan ist ebenfalls Polizistin bei der Miami-Metro und ist Dexters einzige Vertraute, da Er manchmal gewisse Probleme mit dem alltäglichen Leben hat, die auf ein Kindheitstrauma zurückzuführen sind.

Ebenfalls nicht ganz bei Sinnen ist Dexters Freundin Rita Bennett, die von Ihrem Ex-Mann mißhandelt wurde und seitdem keine normale Beziehung führen kann, aus Angst, Ihr oder Ihren zwei Kindern könnte etwas passieren. In Herrn Morgan jedoch, hat Sie einen Mann gefunden, der Ihr Ruhe und Geborgenheit gibt. Oder etwa nicht?

Was weder „Deb“, noch Rita wissen:

Dexter Morgan ist ein Killer, seine Arbeit als Forensiker die perfekte Tarnung und die ideale Möglichkeit, seine Fachkompetenz für die Blutspritzerei weiter auszubauen. Makabere Momente bei der „Arbeit“ und Komplikationen im Alltag sind vorprogrammiert…

Ich versuche mich immer davor zu hüten zu viel über den Handlungsverlauf zu erzählen, da niemand einen Krimi sehen will, wenn nach zwei Minuten im Film jemand reinruft: „Boahhh, der Mörder ist doch eh der Gärtner!“ Bei Serien scheint mir das noch ein bisschen extremer zu sein, weil sich der Zuschauer von Folge zu Folge hangelt, sodass ich bestimmt den ein oder anderen „Cliffhanger“ kaputt mache, wenn Ich genauere Details gebe.

Allerdings kann ich ohne ein schlechtes Gewissen sagen, dass Dexter sowohl die Serienklischees bedient als auch darüber hinaus unterhält. Viele Serien schaffen es nicht, aus diesem Serienkonstrukt herauszufinden, sodass die Handlung gestellt wirkt und man quasi nurnoch darauf wartet, dass am Ende der Folge wieder Alles den Bach runtergeht. Ich sage nicht, dass es bei Dexter nicht auch so ist, aber was die Serie so besonders macht ist der Ton in dem die Handlung erzählt wird. Der Protagonist erzählt und begleitet das Geschehen und gibt dem Zuschauer dadurch Einblicke in seine Psyche, die Dexter wahrscheinlich selber nicht gewahr sind. Das wiederum, macht den Zuschauer zu Dexters Eingeweihtem, sozusagen einem Komplizen und dürfte auch den moralisch Standfesten einige Gründe zum Grübeln geben, selbst wenn man es auf die gute alte Jeckyl & Hyde-Aussage reduziert.

Die Mordszenarien sind makaber und sind für den Einen oder Anderen wahrscheinlich schon ziemlich harter Tobak, allerdings hält sich die Darstellung der Brutalität (womit Ich persönlich seit dem Soldat James Ryan kein Problem mehr habe) meißt in den Grenzen des allgemein Erträglichen. Wer allerdings kein Blut sehen kann, dürfte in dieser Serie seinen Mount Everest gefunden haben und schafft es vermutlich nicht durch die ersten drei Folgen. (Ich könnte jetzt einen „Jesu Blut für Dich gegeben“ – Spruch machen…)

Ich lobpreise hier aber kein Splatterfest  (ist ja schließlich kein Tarantino), sondern eine intelligente Krimiserie die sich von dem Einheitsbrei der Amiserien durch tiefschwarzen Humor und einen überaus interessanten Protagonisten abgrenzt, dessen Entwicklung über die Folgen und Staffeln quasi ausschließlich in seinem Kopf stattfindet.

In vielerlei Hinsicht erinnert mich Dexter an „Der talentierte Mr.Ripley“. Aus meinem Munde gibt es kaum ein höheres Lob, denn der Film gehört zu meinen persönlichen Top 10, aber das nur am Rande…

Mich hat Dexter jedenfalls komplett umgehauen, dabei dachte Ich „Six Feet under“ sei in Sachen Stil und Tiefgang nicht zu toppen. Amüsanterweise spielt Michael C. Hall in beiden Serien eine der Hauptrollen, was Ihn meiner Meinung nach für einen der besten Serienschauspieler nominiert und mich über die miserablen Missetaten seiner Filmkarriere (Paycheck mit Ben „Arschgesicht“ Affleck und Gamer mit Gerard „This is SPARTA“ Butler) hinwegsehen lässt. Einfach ein verdammt guter Schauspieler, der scheinbar nicht das richtige Gesicht, aber zweifelsohne die Kompetenz  fürs Kinoformat hätte.

Wer sich also selber mal ein Bild von Dexter Morgan und seiner Arbeit machen möchte, sollte die Gelegenheit nutzen und langsam anfangen die 4 Staffeln durchzuarbeiten, um noch vor dem Release der 5. auf dem neusten Stand der Dinge zu sein. Und damit Ihr den Einstieg in eure neue Lieblingsserie auch thematisch adequat zelebrieren könnt, packt das Rote Partykleid oder die Rote Krawatte aus, mixt euch ne schöne

Bloody Mary

3 cl  Wodka, mit frischem Tomatesaft auffüllen,Worcestersoße (Na? Na? Wie spricht man die nochmal aus?) 2 Teelöffel Zitronensaft, Pfeffer, Salz, Tabasco je nach gusto und mit Sellerie dekorieren

macht Euch ein schönes Steak (blutig lassen!) und schmeißt Euch aufs Sofa! Dvd Player hochfahren, zurücklehnen und einwirken lassen. Bei schwachem Magen/Nerven vielleicht lieber auf das Steak verzichten. Damit solltet Ihr gerüstet sein.

Dexter ist einfach zum Sterben schön und deswegen konnte Ich die Serie der geballten Masse meiner Vielzahl an Bloglesern natürlich nicht vorenthalten. In Deutschland auf jeden Fall noch ein Geheimtip. Aber pssst, das muss ja nicht gleich jeder wissen…

Orks, Trolle, Goblins, Hobbits, Elben, Skelette, Zauberer, Hexen, Dämonen, Engel, Götter. All diese Phantasiefiguren sind uns bekannt und schmücken Bücher, Filme und die Bildschirme der weltweit über 11.500.000 World of Warcraftspieler. Spätestens seit dem „Meister eines bestimmten Schmuckgegenstandes“, sollte wohl jeder zumindest einmal von den oben aufgezählten Viechern gehört haben.

All diese Kreaturen verneigen sich jedoch in Erfurcht vor dem wohl mächtigsten, grausamsten, gemeinsten, fiesesten, brutalsten, abscheulichsten und skrupellosesten Wesen das jemals die Welt erblickte. Dem Drachen!

Diese unsäglichen Monster sind blutrünstige Mörder, die Jeden verschlingen, der Ihnen in die Queere kommt. Nur ein kleines Dorf tapferer Gallier Wikinger, leistet noch immer Widerstand. Und die nordischen Herren stürzen sich gerne in den Kampf, wartet schließlich Walhall (ohne a) auf die gefallenen Drachenjäger.

Nur Hiccup, Sohn des Wikingerhäuptlings Stoick, sieht das nocht nicht ganz so… Er ist der Tollpatsch des Dorfes und für die anderen Wikinger schon so eine Art Fluch, weil alles in die Hose geht, sobald Hiccup sich an der Drachenjagd beteiligt um seinen Vater zu beeindrucken. Allerdings ändert sich seine Haltung zu den Feuerspuckern schlagartig, als er den oben dargestellten Drachen (von Ihm auf „Toothless“ getauft) kennen lernt und feststellt, dass die mörderischen Drachen vielleicht garnicht so blutrünstig sind, wie alle erzählen. Gleichzeitig muss der junge Wikinger sich aber als Drachentöter ausbilden lassen und trainieren, während sein Vater aufbricht, die Drachen endgültig auszuschalten.

Was „How to tame your dragon“ (im Deutschen: „Drachenzähmen leicht gemacht“ ) besonders auszeichnet, sind die Ideen für die verschiedensten Drachenarten, die in der Trainingsarena und beim spektakulären Finale zu sehen sind. Auch die Fluganimationen der computergenerierten Schuppenträger sind unterschiedlich gestaltet, sodass der Eine sich gerade so eben in der Luft halten kann, während ein anderer Drache elegant durch die Luft zu „schneiden“ scheint.

Auch die englischen Synchronstimmen haben mir sehr gut gefallen. Gerard Butler als Wikingerhäuptling schreit zur Abwechslung mal nicht „THIS IS SPARTA“, aber führt die anderen Wikinger mit schottischem Akzent an, was durchaus passend für die rauhen Nordmänner ist.  Ich habe mir sagen lassen, dass die Deutsche Synchro mindestens genauso gut ist und werde mir den Film bestimmt noch einmal auf Deutsch anzugucken, um mir die Wikinger in feinstem Norddeutsch anzuhören.

Auch von den Effekten her kann man nicht meckern. Die Drachen sind alle genial gezeichnet und spätestens beim Finale zeigt sich die stärke der Computereffekte aufs Neue.

Das Wichtigste aber am Ende. How to tame your Dragon ist einfach lustig! Die ulkigen Wikinger und skurrilen Drachen bringen mordsmäßigen Spaß. Der trockene Humor von Hiccup und die rührende Vater-Sohn-Beziehung zu seinem axtschwingenden Papi sind genial! Der Film hat keine müden Handlungsphasen, ist durchgehend witzig und sogar für Liebe ist ein wenig Platz auf der von Drachen geplagten Wikingerinsel.

Wer also gutes Popcornkino mit den bärtigen Nordmännern, exotischen Exen und dem Drachenflüsterer möchte, sollte sich „How to train your dragon“ nicht entgehen lassen!

George Falconer (Colin Firth) ist single. Seine große Liebe starb bei einem Autounfall im Schneegestöber, sein Geliebter Jim. Der Tod seiner großen Liebe verfolgt Goerge im täglichen Alltag als Literaturprofessor, sowie in Seinen Träumen. Für Goerge ist die Welt grau geworden und er denkt an Selbstmord. Nur ab und an scheint Er einen kurzen Moment aus seiner tiefen Melancholie zu erwachen. Sei es der attraktive Kenny (Nicholas Hoult – nicht mehr ganz so klein wie in „About a boy“), ein Student in Georges Literaturkurs, die goldblonde Nachbarstochter, oder Seine langjährige Freundin Charlotte (Julianne Moore) , die den homosexuellen George noch immer so liebt, wie damals in London vor seinem „Coming-out“, George genießt die kleinen Dinge im Leben weil es die Letzten sind, die Ihm geblieben sind.

A Single Man (im Deutschen: Der Einzelgänger) ist das Regisseurdebüt von Tom Ford, dem Mann, der Gucci neues Leben eingehaucht hat und sich jetzt auch in der Filmbranche Respekt verdient. Für Colin Firth gabs sogar ’ne Oscarnominierung!

Mir persönlich gefallen visuell aufgemotzte Filme. Damit meine Ich nicht die CGI-Monster, die Transformers und Flüche der Karibik dieser Welt, sondern Filme die Dank Perspektive, Farbe und Symbolik, („The Fall, Hero, Hinter dem Horizont, No country for old men, Pride & Prejudice, There will be blood) einfach viel zu bieten haben. „A Single Man“ ist einer dieser Filme. Ich weiß nicht wieviel Fords Beruf dazu beigetragen hat, dass ist aber für eine Filmkritik auch irrelevant. Der Film sieht einfach verdammt gut aus und der Wechsel von schwarz-weiß zu Koloriertem ist genial angewendet.

Ich glaube es gibt trotzdem viele Menschen, die mit „A Single Man“ nicht wirklich etwas anfangen können werden. Es herrscht eine melancholische Grundstimmung die für einige nicht nachvollziehbar oder gar unangenehm ist. Aber für mich hat gerade diese Stimmung einen gewissen Charme, mit dem Ford auch zu spielen weiß. Was der 49 jährige Texaner auch versteht, ist keinen Hehl aus seiner Sexualität zu machen und genau dieses Bewusstsein, ist mit dem Film verwoben und eindeutig spürbar, weshalb sich Homophobe wohl andere Wochenendunterhaltung ausleihen werden.

George baut schon Morgens eine Fassade, einen Schutzwall um sich auf, den er nur im Umfeld von Vertrauten aufgibt. Dieser Schutzwall bezieht sich aber nur auf seine innere Trauer über den Tod seines Geliebten, nicht aber auf  seine Homosexualität, was vermutlich bei Einigen Kinobesuchern zu Mißdeutungen geführt hat. Ein gutes Indiz hierfür ist die Beziehung von Goerge zu Charlotte, die gleichzeitig gut unterhält, als auch tiefe Einblicke in die Gedanken des Protagonisten zulässt.

Mir hat „A Single Man“ insgesamt sehr gefallen. Jede Szene könnte direkt für die nächste Modezeitschrift verwendet werden und ist gleichzeitig präzise auf die Geschichte abgepasst. Tom Ford hätte keinen besseren Start hinlegen können und ich verlange nach Mehr! Colin „Mr. Darcy“ Firth zeigt (In einer eigentlich recht einseitigen Rolle) das komplette Schauspielrepertoire  und beweist damit, dass Er den Oscar fast genauso verdient hätte, wie Christoph Waltz. Ein höheres Lob kann Ich gar nicht mehr aussprechen…

Alle Wege führen nach Rom, heißt es. Guido Contini (Daniel Day-Lewis), der neue Starregisseur Italiens, möchte jedoch so schnell wie möglich dem Römischen Lärm entfliehen, denn Er hat gerade seinen neusten Filmvertrag unterschrieben und soll mit den Castings für seine Darsteller beginnen. Einziges Problem: Es gibt kein Skript! Guido ist ein Genie und wie alle Genies, bedarf auch Er einer Inspiration, eine Muse.

Im Falle von Herrn Contini ist es allerdings nicht nur eine Muse, sondern 7.

Da wäre, wie es sich für einen Italiener gehört, zuerst einmal seine Mutter, gespielt von der legendären Sophia Loren. Die mittlerweile in die Jahre gekommene Dame, die einst Cary Grant auf dem „Hausboot“ den Kopf verdrehte und schon in frühen Jahren neben Elizabeth Taylor, Audrey Hepburn und Peter Ustinov als Sklavenmädchen in „Quo Vadis?“ auftrat, gehört mittlerweile schon zum Urgestein Hollywoods und steht Ihrem Sohn im Film mit Rat und Tat zur Seite.

Guido hat auch Kontakte beim britischen Geheimdienst MI6! Judi Dench, den meißten wahrscheinlich als bissiger Chefdrachen „M“ in den Bondfilmen bekannt, ist ebenfalls mit von der Partie und spielt in „Nine“ die alteingesessene Bühnenbildnerin und Vertraute Guidos, die Ihn einst in die Welt des Showbusiness einweihte.

Was wäre ein italienischer Casanova aber ohne junge attraktive Frauen? Hier reihen sich Fergie als „exotische Tänzerin“, Penelope Cruz als ewige Affäre, Nicole Kidman als Guidos großer Star und Kate Hudson als amerikanische Reporterschlampe ein.

Last but not least sei zu erwähnen, dass der gute Guido verheiratet ist. Seine Frau, Luisa Contini, wird von Marion Cotillard verkörpert und ist Diejenige, die den unruhigen Geist Continis immer dann beruhigt, wenn Er an sich selbst zu scheitern droht. Erschwerend kommt noch hinzu, dass Guido mit 50 Jahren gerade am Beginn seiner „Midlife-Crisis“ steht. Probleme sind also vorprogrammiert!

„Nine“ heißt „Nine“ weil das Film-Musical auf einem Musical basiert, dessen Basis wiederum der Film 8 1/2, die Autobiographie Frederico Fellinis (ebenfalls einer der bekanntesten Regisseure Italiens), ist.

Ich mag Musicals, Italien, Frauen, Regisseure und Daniel Day-Lewis (in anderer Reihenfolge). Man könnte also meinen, Ich sei etwas vorbelastet was den Film angeht, versuche es aber nicht zu sein.

Die Besetzung des Films ist eigentlich schon fast illegal, bedenkt man, dass Daniel Day-Lewis, Judi Dench, Nicole Kidman, Marion Cotillard, Penélope Cruz und Sophia Loren, alle mindestens einen Oscar haben, Kate Hudson Oscarnominierte ist und Fergie wenigstens mit Grammy Awards locker mithalten kann. Insofern waren die vier Oscarnominierungen für den Film schon quasi Pflichtprogramm. Trotzdem musste „Nine“ letzten Endes leer ausgehen.

Ich finde es immer beeindruckend, wenn Schauspieler in Ihren Rollen selber singen. Der Vergleich zu Moulin Rouge ist da wohl der naheliegendste, auch wenn Nicole Kidman in „Nine“ nicht so gut singt, wie in den Armen von Ewan McGregor.

Fergie, die alte Schabracke, geht neben den echten Schauspielerinnen völlig unter (die Black Eyed Peas in allen Ehren), kann es aber mit dem Titelsong „Be Italian“ gerade noch ausbügeln. Ich persönlich finde aber das Lied von Kate Hudson um Längen besser!

Aber die Krönung bleibt der Hahn im Korb. Daniel Day-Lewis ist einfach ein großartiger Schauspieler und das beweist er in jedem Film aufs Neue. Der Mann ist besessen von seinen Rollen und lebt Sie, anstatt Sie zu spielen. Auch „Nine“ profitiert davon und macht die Irrungen Wirrungen Continis erst nachvollziehbar, obwohl es leicht fällt, den Protagonisten nicht zu mögen.

Wer Musicals mag, sollte sich „Nine“ nicht entgehen lassen. Die Musik begleitet Guidos Traumvorstellungen, treibt die Handlung voran und gibt Einsicht in die Gefühle der Charaktere. Feinde des Genres werden aber wohl trotz der oscarlastigen Besetzung keine Freude am Film finden.

Wenn das wahre Leben eines Italienischen Regisseurs so aussieht, sollte Ich mir vielleicht noch einmal Gedanken über meine Berufswahl machen…